Wenn heute von der Düsseldorfer Malerschule gesprochen wird, so bezeichnet man eine Künstlerschaft, die im engen Bezug zu der 1773 gegründeten und in den 1820ern unter Peter von Cornelius (1783-1867, Direktor der Königlich-Preußischen Kunstakademie 1821-25) reformierten Königlich-Preußischen Kunstakademie Düsseldorf, dem 1829 gegründeten Kunstverein und solchen freien Künstlerschaften, wie beispielsweise dem 1848 gegründeten „Malkasten“ stand. Dies betrifft fast 4000 Künstler zwischen 1819 und 1918.
In den 1820er Jahren bildete die Düsseldorfer Kunstszene ein Zentrum für nazarenisch-romantische Bestrebungen. Charakteristisch für die erste Stunde der Düsseldorfer Malerschule war die religiös und idealistisch begründete Historien- und Monumentalmalerei. Unter dem neuen Direktor Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862, Direktor 1826-59) und unter dem Einfluss des Vormärz erhielten neuere zum Realismus tendierende Themen Einzug. Die Bedeutung der Genre-, Landschafts- und Stilllebenmalerei nahm zu. Historienbilder vertraten nun auch liberale und demokatisch-bürgerliche Ansichten. Der Höhepunkt der Düsseldorfer Malerschule lag in den 1830er bis 1840er Jahren, was den internationalen Ruf betrifft in den 1850ern und 1860ern. Nachdem ihr Bekanntheitsgrad stetig anwuchs, zog es Künstler aus Nord- und Osteuropa sowie Amerika an die Düsseldorfer Kunstakademie. Hierzu zählten unter anderem Adolph Tidemand (1814-1876), Hans Fredik Gude (1825- 1903), Karl d’Unker (1829-1866), Ivan Ivanovič Šiškin (1832-1898), Emanuel Leutze (1816-1868) und Albert Bierstadt (1830-1902). Einige blieben nur für wenige Monate und nahmen die dort vorherrschenden Ideen mit in die Heimat, andere blieben für immer und prägten ihrerseits die Düsseldorfer Kunstszene.
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Düsseldorf war zum damaligen Zeitpunkt Preußische Rheinprovinz und die industrielle Entwicklung im nahe gelegenen Ruhrgebiet begünstigte die liberalen Strömungen. Mit der Zuspitzung der politischen Situation begann auch eine Spaltung zwischen der alten und der jungen Künstlergeneration an der Königlich-Preußischen Kunstakademie. Der Künstlerkreis um von Schadow – hierzu gehörten beispielsweise Eduard Bendemann (1811-1889), Theodor Hildebrandt (1804-1874), Carl Ferdinand Sohn (1805-1867) und Julius Hübner (1806-1882) – strebte eine gefühlsbetonte Darstellung von historischen Ereignissen an. Dabei waren literarisch religiöse und mythologische Stoffe gleichermaßen vertreten, nicht zuletzt weil sie auch bei der aristokratischen und großbürgerlichen Kundschaft beliebt waren. Eine profane nationalorientierte Historienmalerei wurde vor allem durch Alfred Rethel (1816-1859) geprägt. Kritische Genrebilder finden sich insbesondere im Oeuvre von Adolf Schroedter (1805-1875), Peter Schwingen (1813-1863) und Johann Peter Hasenclever (1810-1853). Obwohl die Beliebtheit der Genremalerei stetig anstieg und sich viele Künstler dieser Gattung zuwendeten wurde erst 1874 eine eigene Klasse an der Kunstakademie in Düsseldorf eingerichtet. Entscheidend für die ansteigende Bedeutung des Stilllebens war Johann Wilhelm Preyer (1803-1889). Die wachsende Rolle der Landschaftsmalerei verdanken wir Künstlern wie Carl Friedrich Lessing (1808-1880), Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863) und den Brüdern Andreas (1815-1910) und Oswald Achenbach (1827-1905). Die erste Klasse der Landschaftsmalerei wurde 1829 an der Düsseldorfer Kunstakademie eingerichtet.
Lessing kombinierte zudem in seinen Bildern die beiden Gattungen Historien- und Landschaftsmalerei, was nachreichende Folgen hatte: weitere Künstler bedienten sich gleichzeitig verschiedener klassischer Gattungen (Historie, Portrait, Genre, Landschaft und Stillleben), so dass Mischformen entstanden. Dies betraf sowohl das Dargestellte als auch formale Aspekt wie das Format der Bildfläche. Waren die flämischen Landschafsbilder des 17. Jahrhunderts noch auf kleinerem Format gemalt, so bedienten sich beispielsweise die Brüder Achenbach an den Großformaten der Historienmalerei.
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